Vorbereitung für die Wohnungsbesichtigung
Anforderungen an die Wohnung klären
Bevor Sie sich die Wohnung überhaupt genauer anschauen, sollten Sie sich zu Beginn grob einen Überblick darüber verschaffen, was für Sie bei Ihrer neuen Wohnung wichtig ist.
Dieser Schritt hilft Ihnen bei der Aussortierung möglicher Wohnungen und erspart Ihnen Besichtigungen und Zeit. Weiterhin kann Sie eine gründliche Vorbereitung davor bewahren, unglücklich in Ihrer neuen Wohnung zu sein, weil Sie etwas nicht ausreichend bedacht haben.
Haben Sie zum Beispiel Haustiere, die vom Vermieter gestattet werden müssen? Sind durch Ihre Lebenssituation besondere Ansprüche an die Lage vorhanden, wie eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr?
Notieren Sie sich Ihre wichtigsten Kriterien, damit Sie diese sowohl für die weitere Vorbereitung als auch die Wohnungsbesichtigung griffbereit haben.
Wohnungen suchen
Wenn Sie wissen, was Sie möchten, ist es Zeit, entsprechende Wohnungen zu suchen und zu finden.
Für diesen Teil des Prozesses haben wir einen kompletten Beitrag mit vielen Tipps bei der Wohnungssuche.
Digitale Besichtigung der Wohnung und Umgebung
In unserer modernen Welt stehen Ihnen, je nach Anforderungen, die Sie im vorherigen Schritt formuliert haben, bereits vor einer richtigen Wohnungsbesichtigung viele Wege offen, um eine Wohnung in die engere Auswahl zu nehmen oder auszusortieren. Online lässt sich zum Beispiel schnell herausfinden, ob besondere Lärmquellen wie eine Fabrik unmittelbar in der Nähe des Hauses sind.
- Lesen Sie sich die Anzeige der Wohnung genau und aufmerksam durch.
- Betrachten Sie die Bilder der Anzeige, falls vorhanden.
- Nutzen Sie Google Maps oder andere Kartenanbieter, um sich einen besseren Eindruck der Lage zu verschaffen. Dadurch können Sie nicht nur sehen, welche Einkaufsmöglichkeiten und Anbindungen vorhanden sind, sondern haben teilweise durch Google Street View die Möglichkeit, die Straße zuvor digital zu erkunden.
Scheidet die Wohnung für Sie dadurch nicht aus, notieren Sie sich offene Fragen zu Ihren Anforderungen, die durch das vorliegende Material noch nicht beantwortet wurden.
Vermieter anschreiben und überzeugen: Die Wohnungsbewerbung
Für Ihre engere Auswahl wird es nun Zeit, Termine für Besichtigungen zu vereinbaren. Auch bei der Kontaktaufnahme mit dem Vermieter können Sie bereits Pluspunkte sammeln und sich von der Masse abheben. Den Termin für die Begutachtung der Wohnung sollten Sie auch geschickt wählen.
Vermieter überzeugen beim Anschreiben, so funktioniert’s:
- Nutzen Sie die bevorzugte Kontaktmöglichkeit des Vermieters, falls diese angegeben ist.
- Nehmen Sie frühzeitig Kontakt auf. Wohnungen sind sehr begehrt und als 100. Bewerber werden Ihre Chancen zunehmend schlechter.
- Vermeiden Sie die bekannten Einzeiler wie „Wohnung noch da?“ auf digitalen Plattformen. Begrüßen Sie Ihr Gegenüber und schreiben Sie in ganzen Sätzen. Selbst grundlegende Umgangsformen helfen, nicht sofort aussortiert zu werden.
- Adressieren Sie den Vermieter direkt mit seinem Namen, sowohl telefonisch als auch in schriftlicher Form, z. B. per E-Mail. „Sehr geehrte Damen und Herren“ klingt nach einer Vorlage, die Sie an eine Vielzahl von Wohnungen senden. Der Vermieter der Wohnung erhält solche Anfragen täglich zu hauf.
- Stellen Sie sich kurz vor: Wie heißen Sie? Wie alt sind Sie? Was machen Sie beruflich? Sind Sie Raucher?
- Schauen Sie sich das Inserat, die Wohnung selbst sowie die Lage genau an und greifen Sie in Ihrem Anschreiben ein positives Merkmal auf, welches Ihnen besonders gut gefällt oder zu Ihnen passt. So zeigen Sie, dass Sie sich mit der Wohnung befasst haben und nicht nur vorgefertigte Texte an jeden Vermieter schicken. Ihr Ziel ist es, aus der Masse herauszustechen.
- Greifen Sie ggf. andere Punkte auf, die für Sie sprechen. Sind Sie beispielsweise handwerklich begabt? Das signalisiert dem Vermieter, dass Sie bei Bedarf kleinere Probleme in der Wohnung eigenständig lösen können. Das bedeutet weniger Arbeit und Kosten für den Vermieter.
- Teilen Sie mit, in welcher Konstellation Sie in die Wohnung einziehen möchten. Ziehen Sie alleine ein, mit Ihrem Partner oder Haustier?
- Informieren Sie den Vermieter darüber, dass Sie zum Besichtigungstermin gerne Unterlagen wie einen Einkommensnachweis oder eine Schufa-Auskunft mitbringen. Erfragen Sie bei der Gelegenheit direkt, ob dieser noch weitere Unterlagen vorgelegt haben möchte.
- Nennen Sie dem Vermieter, zu welchen groben Zeiten Sie für eine Besichtigung verfügbar sind und wie er Sie kontaktieren kann. Eine Handynummer ist immer hilfreich, da dadurch ein schneller unmittelbarer Kontakt hergestellt werden kann.
- Bitten Sie um eine Besichtigung bei Tageslicht. So lassen sich Mängel, Verfärbungen und ähnliche Probleme besser erkennen. Ein guter Zeitpunkt ist der späte Nachmittag unter der Woche. Dort haben Sie unter Umständen, je nach Arbeitszeiten der Nachbarn, die Möglichkeit, sich einen besseren Eindruck von der Geräuschkulisse im sowie um das Haus machen zu können.
- Vereinbaren Sie, falls möglich, eine Einzelbesichtigung. Das ist in Großstädten leider meistens nicht möglich, da dort oft hunderte Bewerber zeitgleich eingeladen werden. Wir haben unten dennoch Tipps, wie Sie auf sich aufmerksam machen können.
- Lassen Sie Ihr Anschreiben im Zweifelsfall Korrekturlesen. Rechtschreibfehler bzw. ein unsauberes Anschreiben verringern Ihre Chancen, die Wohnung zu bekommen, erheblich. In einem Stapel verschiedenster Anschreiben unzähliger Interessenten scheiden Kontaktaufnahmen, die auf den ersten Blick bereits unterm Durchschnitt sind, höchstwahrscheinlich aus.
Unterlagen für die Besichtigung: Was Sie mitbringen sollten
Für die Wohnungsbesichtigung gibt es mehrere Dokumente, Unterlagen und Gegenstände, die Sie für sich oder den Vermieter mitbringen sollten.
Folgende Dinge helfen Ihnen beim Termin:
- Zollstock, Maßband oder ähnliches Messwerkzeug und Maße Ihrer Inneneinrichtung.
- Notizen zu offenen Fragen rund um Ihre Anforderungen, die Sie im vorherigen Schritt bei der digitalen Begehung nicht klären konnten.
- Stift und etwas zum Schreiben.
- Smartphone oder Kamera.
Der Vermieter wird sich davon überzeugen wollen, dass Sie solvent sind und es für ihn keine Probleme bei der pünktlichen Zahlung der Miete geben wird. Gängigerweise helfen Ihnen dabei folgende Unterlagen, die die meisten Vermieter sichten möchten:
- Personalausweis
- Mieterselbstauskunft
- Nachweise für Ihr Einkommen (in der Regel die letzten 3 Gehaltsabrechnungen oder Einkommensteuerbescheid bei Selbstständigkeit)
- Alternativ zum Einkommen: Elternbürgschaft
- SCHUFA-BonitätsAuskunft (Kostenpunkt etwa 30 Euro)
- Mögliche weitere Dokumente, die Sie bei Ihrem Anschreiben erfragt haben
Tipps für den Tag der Wohnungsbesichtigung
Was anziehen bei Wohnungsbesichtigung?
Der große Tag beginnt. Fangen Sie simpel an: Wohnungsbesichtigung, was anziehen?
Kleiden Sie sich bei der Wohnungsbesichtigung angemessen, aber schießen Sie nicht über das Ziel hinaus. Eine saubere Jeans und Pullover reichen vollkommen aus. Sie müssen weder ein Hemd noch gar einen Anzug tragen. Es geht darum, einen gepflegten Eindruck zu machen, nicht sich für einen Job am Bankschalter zu qualifizieren.
Sie sollten sich in Ihrer Kleidung wohlfühlen und nicht verkleidet aussehen. Wenn es dem Vermieter so vorkommt, als wenn Sie sich für die Besichtigung verstellen müssen, hat dieser ein schlechtes Gefühl. Zusammengefasst ist es wichtig, authentisch zu sein.
Verhalten und Auftreten bei der Besichtigung
Die Wohnungsbesichtigung ist für die meisten Mietinteressenten ein wichtiger Tag und dadurch mit Anspannung und Nervosität verbunden. Diese fragen sich, was sie anziehen sollen und wie sie es schaffen, den Vermieter endgültig von sich zu überzeugen, um die Wohnung zu bekommen.
Im Stress ist es schnell passiert, dass Ihre Entscheidungen beeinflusst werden und Sie sich beispielsweise zu förmlich kleiden.
- Erscheinen Sie in jedem Fall pünktlich. Legen Sie alles Wichtige am Vortag bereit und machen Sie sich frühzeitig auf den Weg, um für alle Eventualitäten einen Puffer zu haben.
- Seien Sie sie selbst. Es nützt Ihnen nichts, sich bei der Besichtigung zu verstellen. Das fällt Ihrem Gegenüber schnell auf und kommt keineswegs gut an. Überzeugen Sie damit, authentisch zu sein.
- Erscheinen Sie mit einem gepflegtem Erscheinungsbild. Feilen und schneiden Sie beispielsweise Ihre Fingernägel. Rostet Ihr Auto sichtbar an allen möglichen Stellen und ist stark verbeult, parken Sie besser eine Straße weiter.
- Stellen Sie sich vor und geben Sie dem Vermieter die Hand. Auch bei der Besichtigung helfen Ihnen die einfachsten Umgangsformen. Je nach aktueller Situation, Stichwort Corona, lassen Sie den Händedruck aus und erwähnen Sie das Auslassen in einem Nebensatz, um zu signalisieren, dass Sie die eigentlich gängigen Umgangsformen beherrschen.
- Halten Sie Augenkontakt mit Ihrem Gegenüber.
- Drücken Sie sich der Situation entsprechend aus. Nutzen Sie beispielsweise keine Jugend- und Modewörter oder Slang. Vermeiden Sie aber, zwanghaft gedrückt zu artikulieren.
Worauf Sie bei der Wohnung achten sollten
Sie möchten sich bei der Besichtigung die Wohnung anschauen, dafür sind Sie hier. Da Sie hier in der Regel viele Jahre und Zeit Ihres Lebens verbringen, sollten Sie sich ausreichend vorbereiten. Haben Sie alle bisherigen Schritte durchgearbeitet, sind Sie in Kombination mit den folgenden Tipps auf jeden Fall bereit.
Vergessen Sie zusätzlich nicht, Ihre eigenen offenen Fragen zur Wohnung, die Sie im Vorfeld notiert haben, zu klären.
Also, worauf achten bei der Wohnungsbesichtigung?
Allgemeine Tipps beim Anschauen einer Wohnung
- Nehmen Sie eine weitere vertraute Person mit. Davon abgesehen, dass vier Augen mehr sehen als zwei, ist eine unabhängige Person, die nicht vorhat, in die Wohnung zu ziehen, eine gute zusätzliche objektive Meinung.
- Planen Sie genug Zeit für die Besichtigung ein. Im Stress und unter Zeitdruck sind Sie gegebenenfalls nicht gründlich genug.
- Suchen Sie nicht zu offensichtlich nach Mängeln. Um die Wohnung in diesem Aspekt bis ins letzte Detail zu prüfen, sind die Wohnungsübergabe und das Übergabeprotokoll beim Mieterwechsel da. Die Übergabe findet nach Abschluss des Mietvertrags statt.
- Machen Sie Fotos der Wohnung, damit Sie nach der Besichtigung Ihre eigenen Bilder betrachten können, um in der Nachbereitung eine Entscheidung zu treffen. Fragen Sie aber immer erst nach, ob der Vermieter damit einverstanden ist!
- Messen Sie die Räume grob aus, um zu sehen, ob Ihre Einrichtung auch tatsächlich passt.
Umgebung, Ambiente und erster Eindruck
Fangen Sie bei der Besichtigung simpel an. Es beginnt bereits beim Fahren in die Straße an und endet, wenn Sie die Straße nach der Besichtigung wieder verlassen. Hierbei ist der Faktor Bauchgefühl ein elementarer Teil der Einschätzung.
Folgende Fragen helfen Ihnen, ein Gefühl für die Wohnung zu bekommen:
- Wie sieht die Straße, Wohngegend und Nachbarhäuser aus? Fühlen Sie sich hier wohl? Gegebenenfalls haben Sie bei der digitalen Besichtigung bereits Bilder gesehen, aber wie ist es live vor Ort?
- Falls Sie die digitale Besichtigung und Betrachtung der Lage übersprungen haben: Ist für Sie alles Wichtige wie ein Supermarkt gut zu erreichen?
- Wie sieht der Hauseingang aus? Ist er gepflegt? Wie viele Parteien scheint es anhand der Klingeln zu geben?
- Wie ist die Geräuschkulisse auf der Straße und vor dem Haus? Liegt ein unangenehmer Geruch in der Luft, der gegebenenfalls öfter auftritt?
- Was ist Ihr Eindruck vom Hausflur? Riecht das Haus? Wenn ja, wie? Wird ausreichend sauber gemacht?
- Wie ist die Geräuschkulisse im Hausflur bis zu der Wohnung, die Sie besichtigen?
- In welchem Zustand befindet sich, was Sie bisher gesehen haben? Denken Sie z. B. an Wände, Türen und Fenster.
- Angekommen in der Wohnung, was ist Ihr erster ungefilterter Eindruck? Wie sieht es mit Geruch und dem Wohlbefinden in den ersten Momenten aus, in denen Sie die Wohnung betreten? Wie hell ist die Wohnung?
Zustand, Schnitt, Bauweise und Ausstattung der Wohnung
Alle bisherigen Fragen sind hilfreich, um eine umfassende Meinung zu bilden, die Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung hilft. Die Wohnung selbst ist allerdings für Sie das Herzstück. Hier wird es für Sie besonders interessant.
Es ist sinnvoll, die Wohnung selbst mit den nachfolgenden Fragen unter die Lupe zu nehmen:
- Wie groß ist die Wohnung jetzt, wo Sie in ihr stehen? Bietet sie genug Platz für Sie und alle Personen, die einziehen, um sich bei Bedarf auch mal zurückziehen zu können?
- Wie sind die Räume eingeteilt und geschnitten?
- In welchem Zustand befinden sich Decken, Wände, Böden, Türen und Fenster? Sind z. B. Verfärbungen an den Wänden zu erkennen, die gegebenenfalls auf Probleme mit Feuchtigkeit oder Schimmel hinweisen könnten? Lassen sich alle Türen und Fenster problemlos öffnen und schließen?
- Wie sind die Fenster verglast? Einfach, zweifach, dreifach oder gar vierfach? Je mehr Verglasung, desto besser bleibt die Wärme im Raum erhalten. So sparen Sie Heizkosten.
- Wie dick sind die Wände? Wie ist die Geräuschkulisse in der Wohnung zum aktuellen Zeitpunkt? Auch hier ist eine weitere Begleitperson nützlich, um die Hellhörigkeit des Hauses zu testen.
- Wie sieht das Badezimmer aus? Gibt es hier ein Problem mit Feuchtigkeit oder Schimmel? Haben Sie Badewanne und Dusche? In welchem Zustand befinden sich die sanitären Einrichtungen?
- Gibt es eine Küche? Wie ist die Küche ausgestattet?
- Sind Steckdosen so verteilt, dass Sie einerseits genug Steckdosen für Ihre Verwendungszwecke der Räume haben und andererseits so gelegen, dass Sie keinen Kabelsalat schaffen müssen?
- Haben Sie einen Anschluss für eine Waschmaschine und/oder Platz für einen Trockner? Gibt es einen externen Raum im Haus für diese Zwecke? Grundsätzlich ist es empfehlenswert, den Trockner nicht in der eigenen Wohnung zu haben oder richtig zu lüften, um hohe Feuchtigkeit und somit Schimmel zu vermeiden.
Haus, Regeln, Nachbarn und mehr
Für die perfekte Wohnung gibt es noch mehr Aspekte, auf die Sie achten sollten, die nichts der Wohnung selbst oder Ihrem ersten Eindruck vom Haus zu tun haben.
- Wie hoch sind die Nebenkosten bei Nutzung der Wohnung in der Regel (falls nicht angegeben)?
- Ist das Haus (gut) gedämmt? Liegt ein Energieausweis vor? Genau wie bei der mehrfachen Verglasung hilft eine gute Dämmung auch, die Wärme in den eigenen vier Wänden zu halten.
- Wie wird das Haus geheizt?
- Sind Parkplätze vorhanden? Wie ist ansonsten die Parksituation? Gibt es Plätze für Fahrräder oder können Sie bei Bedarf einen Kinderwagen abstellen?
- Haben Sie einen Keller- oder Abstellraum im Haus, der zu Ihrer Wohnung gehört?
- Gibt es bei Problemen einen gut erreichbaren Verantwortlichen für das Haus wie einen Hausmeister?
- In welchem Zustand wir die Wohnung übergeben? Werden z. B. alle Wände wieder weiß gestrichen oder müssen Sie das bei Bedarf selbst erledigen?
- Wer wohnt mit Ihnen im Haus? Wie alt sind die anderen Mieter?
- Dürfen Sie Grillen (etwa auf dem Balkon oder im Garten) oder Haustiere mitnehmen? Überlegen Sie sich, welche Besonderheiten Sie speziell sonst noch interessieren könnten bzw. denken Sie erneut an Ihre Liste, die Sie im Vorfeld erarbeitet haben.
Fragen für die Wohnungsbesichtigung: So stechen Sie heraus
Indem Sie dem Vermieter ein paar simple Fragen stellen, zeigen Sie, dass Sie sich mit der Wohnung befassen, ernsthaft interessiert sind und sich Gedanken machen. Zudem erinnert sich der Vermieter im Anschluss dadurch eher an Sie.
Das kann sowohl bei einer Einzelbesichtigung als auch bei einer Massenbesichtigung in einer Großstadt hilfreich sein. Haben andere Interessenten sich mit dem Vermieter unterhalten und einen guten Eindruck hinterlassen, stehen Ihre Chancen deutlich schlechter, wenn dieser mit Ihnen bisher kaum bis kein Wort gewechselt hat.
Folgende Fragen könnten Sie z. B. stellen:
- Gibt es besondere Hausregeln oder Pflichten als Mieter? Mit dieser Frage zeigen Sie auch, dass es Ihnen wichtig ist, sich gut in das Miteinander im Haus einzufügen.
- Passend dazu: Wer übernimmt die Reinigung des Treppenhauses? Auch diese Frage zeigt dem Vermieter, dass Sie sich Gedanken für ein harmonisches Miteinander machen.
- Welche anderen Mieter gibt es? Wie ist die Altersstruktur?
- Wer hat vorher in der Wohnung gewohnt?
Vorgehen nach der Wohnungsbesichtigung
Die schwierigsten Teile des Prozesses haben Sie nun hinter sich. Herzlichen Glückwunsch!
Wir zeigen Ihnen natürlich auch, wie Sie nach der Besichtigung vorgehen sollten und wie Sie es schaffen, Ihre gute Arbeit in den vorherigen Schritten abzurunden und die Wohnung zu bekommen.
Fällen Sie eine Entscheidung
Zunächst sollten Sie sich überlegen, ob Ihnen die Wohnung wirklich zusagt.
Schauen Sie sich dazu Ihre Notizen, Unterlagen und Bilder in Ruhe an und schlafen Sie eine Nacht darüber. Versuchen Sie, Ihre Entscheidung so nüchtern wie möglich zu fällen und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.
Lassen Sie sich in diesem Schritt allerdings nicht zu viel Zeit, denn gegebenenfalls gibt es bereits andere Interessenten, die Ihr Interesse bekundet haben. Es ist eine gute Idee, schlicht mit dem Vermieter zu kommunizieren, idealerweise während der Besichtigung, um zu klären, wann dieser gerne eine Rückmeldung hätte.
Nach Wohnungsbesichtigung Interesse bekunden
Haben Sie sich nach entsprechender Bedenkzeit für die Wohnung entschieden, ist es Zeit für den finalen Schritt: nach Wohnungsbesichtigung Interesse bekunden. Das ist der letzte Schritt, mit dem Sie Einfluss darauf nehmen können, ob Sie die Wohnung bekommen oder nicht.
- Nehmen Sie erneut über den bevorzugten Kontaktweg Kontakt auf. Gegebenenfalls kam dies auch zur Sprache bei der Besichtigung, in der der Vermieter Sie gebeten hat, kurz per Anruf Rückmeldung zu geben. Grundsätzlich ist der bevorzugte Weg ein kurzer Anruf, da dieser persönlicher ist und Ihre Initiative und Entschlossenheit zeigt.
- Bedanken Sie sich für die vorausgegangene Besichtigung und die Zeit Vermieters.
- Bekunden Sie Ihr Interesse, die Wohnung zu bekommen und greifen Sie erneut ein bis zwei Punkte auf, die Ihnen besonders gefallen haben und Sie zu der Entscheidung bewegt haben. Das hebt Sie von anderen Interessenten ab, die lediglich sagen, dass sie die Wohnung gerne hätten.
- Erinnern Sie sich an unsere Tipps für das initiale Anschreiben des Vermieters. Punkte wie eine Rechtschreibkorrektur oder das richtige Adressieren mit dem Namen des Vermieters gelten natürlich auch hier.
Wohnungszusage erhalten: So geht es weiter
Sie haben den Vermieter überzeugt und sich durchgesetzt? Nach der Zusage unterschreiben Sie zunächst den Mietvertrag.
Ist das erledigt, vereinbaren Sie eine Übergabe der Wohnung. Bei der Übergabe gehen Sie mit dem Vermieter durch die Wohnung, dokumentieren den Zustand der Wohnung und erhalten die Schlüssel. Achten Sie dabei darauf, ein ausführliches Wohnungsübergabeprotokoll zu erstellen. Unser Beitrag dazu zeigt Ihnen genau, wie Sie es richtig machen. Darüber hinaus haben wir ein kostenloses Musterprotokoll zum Download für Sie.
Jetzt ist es so weit. Sie sind bereit, einzuziehen. Jetzt fehlt nur noch eins: Sie müssen sich an einigen Stellen ummelden. Unser Ratgeber zur Ummeldung nach Umzug macht Ihnen auch diesen Schritt kinderleicht.
Gute Arbeit, wir wünschen Ihnen viel Freude und eine tolle Zeit in Ihrer neuen Wohnung!
Häufig gestellte Fragen zur Wohnungsbesichtigung
Zu welcher Tageszeit führe ich am besten eine Wohnungsbesichtigung durch?
Die ideale Tageszeit für eine Wohnungsbesichtigung ist der späte Nachmittag, insofern noch genügend Tageslicht vorhanden ist.
Ein Vorteil bei Besichtigungen zu dieser Zeit ist, dass Sie Mängel und Verfärbungen bei Tageslicht deutlich besser erkennen. Weiterhin haben die ersten Nachbarn im Haus Feierabend, wodurch Sie den Lärmpegel im Haus gegebenenfalls bereits etwas einschätzen können.
Wie schreibe ich den Vermieter an bzw. sende eine überzeugende Wohnungsbewerbung?
Um sich überzeugend auf eine Wohnung zu bewerben, kontaktieren Sie den Vermieter frühzeitig auf dem bevorzugten Kontaktweg, insofern diese aus der Anzeige hervorgeht.
Nennen Sie den Vermieter in Ihrer Anfrage bei seinem Namen und stellen Sie sich kurz vor (Name, Alter, Beruf, Raucher/Nichtraucher).
Greifen Sie dann einen Aspekt auf, der Ihnen bei Sichtung der Anzeige an der Wohnung gefallen hat. Hier können Sie auch Dinge einbringen, die für Sie sprechen, wie z. B. handwerkliches Geschick, welches zeigt, dass Sie kleine Probleme in der Wohnung selbst lösen können.
Geben Sie an, wer alles in die Wohnung einziehen möchte (Haustiere, Freunde, Familie).
Bitten Sie um einen Besichtigungstermin bei Tageslicht (idealerweise am späten Nachmittag) unter Angabe von Zeiten, zu denen Sie für eine Besichtigung verfügbar sind. Idealerweise geben Sie hier auch Ihre Handynummer preis, damit Sie gut und unmittelbar erreichbar sind. Fügen Sie zudem an, dass Sie zu der Besichtigung Dokumente wie eine Mieterselbstauskunft mitbringen.
Achten Sie bei einer Bewerbung in Schriftform auf Ihre Rechtschreibung und eine saubere Form Ihrer Bewerbung.
Wie kann ich mich auf die Wohnungsbesichtigung vorbereiten?
Um sich auf die Wohnungsbesichtigung vorzubereiten, ist es zunächst hilfreich, sich darüber klar zu werden, was Sie von der Wohnung erwarten, was Sie suchen und möchten. Notieren Sie sich hier alles, was Ihnen in den Sinn kommt.
Daraufhin können Sie sich die Wohnung und Umgebung digital anschauen. Dabei helfen Ihnen die Bilder der Anzeige, sämtliche Beschreibungen und Angaben sowie Kartendienste wie Google Maps. Mit all diesen Informationen können Sie sich einen Eindruck der Wohnung und Umgebung schaffen. Schauen Sie bei den Bildern genau hin und notieren Sie erneut, was Ihnen auffällt, damit Sie es bei der Besichtigung in echt prüfen oder eine mögliche Frage klären können.
Zuletzt können Sie Ihre Unterlagen wie die Mieterselbstauskunft vorbereiten und bereitlegen, damit Sie für die Besichtigung bereit sind und pünktlich losfahren können. Auch Ihre Kleidung können Sie rauslegen, damit Sie nicht kurz vor der Besichtigung überlegen, was Sie anziehen möchten oder sich plötzlich herausstellt, dass die gewünschte Kleidung ungewaschen im Wäschekorb liegt.
Welche Unterlagen sollte ich zur Wohnungsbesichtigung mitbringen?
Zur Wohnungsbesichtigung empfiehlt es sich, folgende Unterlagen und Hilfsmittel mitzunehmen:
- Personalausweis
- Mieterselbstauskunft
- Nachweise zu Ihrem Einkommen (z. B. Gehaltsabrechnungen oder Einkommensteuerbescheid, alternativ eine Elternbürgschaft)
- SCHUFA-BonitätsAuskunft
- Zollstoß/Maßband oder ähnliches Messwerkzeug
- Kamera oder Smartphone mit integrierter Kamera
- Stift und Schreibpapier
Was anziehen bei Wohnungsbesichtigung?
Tragen Sie für die Wohnungsbesichtigung saubere und angemessene Kleidung. Es muss kein Anzug sein, eine ordentliche Jeans-Hose und ein Pullover reichen vollkommen. Achten Sie lieber darauf, sich nicht zu verkleiden. Die Kleidung sollte zu Ihnen passen und authentisch sein.
Gehe ich zur Wohnungsbesichtigung besser alleine oder zu zweit?
Zur Wohnungsbesichtigung zu zweit zu kommen, also eine weitere Person mitzunehmen, empfiehlt sich sehr. Vier Augen sehen mehr als zwei und Sie können die Hellhörigkeit der Wohnung bzw. des Hauses so besser testen.
Wie verhalte ich mich bei der Wohnungsbesichtigung?
Verhalten Sie sich bei der Wohnungsbesichtigung authentisch und höflich. Seien Sie pünktlich und Sie selbst. Begrüßen Sie den Vermieter, stellen Sie sich vor und reichen Sie ihm die Hand. Drücken Sie sich angemessen aus, aber nicht künstlich gedrückt. Eine normale Wortwahl ohne Mode- oder Jugendwörter reicht aus. Halten Sie im Gespräch Augenkontakt und denken Sie an allgemeine Umgangsformen.
Welche Fragen kann ich bei der Wohnungsbesichtigung stellen, um herauszustechen und Interesse zu signalisieren?
Sie können folgende Fragen stellen, um dem Vermieter aufrichtiges Interesse an der Wohnung zu signalisieren. Je nach Frage zeigen Sie auch, dass Sie um ein harmonisches Miteinander im Haus bemüht sind.
Folgende Fragen könnten Sie z. B. stellen:
- Gibt es für mich als Mieter Verpflichtungen im Haus wie Schneeschieben?
- Gibt es besondere Hausregeln?
- Wer reinigt den Hausflur?
- Wer bewohnt das Haus?
- Wie alt sind die anderen Mieter?
- Wer war der Vormieter?
Wie bekunde ich Interesse nach Wohnungsbesichtigung?
Das Interessebekunden nach der Besichtigung der Wohnung funktioniert ähnlich wie die Wohnungsbewerbung.
Nehmen Sie erneut über den bevorzugten Kontaktweg Kontakt auf. Gegebenenfalls hat Sie der Vermieter bei der Besichtigung konkret um einen Rückruf gebeten.
Bedanken Sie sich für die Zeit des Vermieters und die Besichtigung, greifen Sie ein bis zwei Aspekte auf, die Ihnen an der Wohnung besonders gefallen haben und erwähnen Sie dabei, dass Sie die Wohnung gerne hätten.